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Master live: Mein Berufswunsch - Teil 2

Ein Porträt-Foto von Moni

Autor:
Moni

Rubrik:
studium

28.05.2021

Nach langen Überlegungen, Gesprächen und Recherchen fiel meine Entscheidung letztlich auf ein Literaturstudium mit einem integrierten Auslandsjahr in Frankreich. Der Liebe zu Büchern war ich mir schließlich immer sicher und so startete ich in das Studium, das sich endlich richtig anfühlte, auch wenn mir mein Auslandsjahr eher verdeutlichte, dass meine Reiseambitionen stark abgenommen hatten und ich wirklich sehr, sehr gerne in Deutschland lebe. In den Semesterferien nach meinem 5. Semester absolvierte ich schließlich ein Praktikum im Lektorat eines großen Publikumsverlags und war sofort Feuer und Flamme für diesen Beruf. Wie glamourös das Leben meiner Kollegin wirkte, die Autoren und Autorinnen betreuen, spannende Manuskripte lesen und alle möglichen Prozesse koordinieren durfte! Mein Berufsziel schien in Stein gemeißelt. Als ich in einem anderen Verlag als Werkstudentin im Lektorat einsteigen durfte, konnte ich mein Glück kaum fassen. Bis ich mehr und mehr feststellte: Uff. Mein Hobby so derart zum Beruf zu machen, engt mich doch ganz schön ein. Es machte keine Freude, ein Buch zu lesen, wenn es, direkt oder indirekt, von mir erwartet wurde – insbesondere, wenn es kein Buch war, das ich mir selbst ausgesucht hätte. Immerhin galt das Lesen als Freizeit.

Als die Pandemie dieser Arbeit ein Ende verpasste, begann eine neue Orientierungsphase. Den Sommer verbrachte ich damit, bisherige Arbeitserfahrungen zu reflektieren und im Buchhandel zu jobben. Bis ich eines Tages die Ausschreibung sah, die in meinem aktuellen Job resultierte und mit Abstand das Beste ist, das mir passieren konnte. Niemals hätte ich erwartet, in der Hörbuchbranche zu landen, empfinde es aber als perfekte Schnittstelle zwischen Büchern, Medien und digitalen Ansätzen und hoffe, eine ganze Weile hierzubleiben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es lässt sich einfach nichts planen und meistens kommt es anders, als erwartet. Rückblickend wünschte ich, ich wäre in einigen Momenten gelassener gewesen und hätte darauf vertraut, dass das richtige zum richtigen Zeitpunkt kommen wird. Ich bin froh, im Laufe der Jahre in so viele verschiedene Bereiche hineingeschnuppert zu haben und mich nun ein ganzes Stück besser zu kennen. Der Traum, eines Tages meine eigenen Romane zu schreiben, besteht zwar weiterhin, aber aktuell führe ich genau den Alltag, den ich führen möchte.