Rubrik:
studium
11.11.2020
Autor:
Ferdinand
Rubrik:
studium
11.11.2020
Es ist ein Spätsommertag und bereits nach Sonnenuntergang, als mir jemand noch schnell ein „Toi toi toi“ über die Schulter flüstert, während das eigentliche Event des Abends bereits begonnen hat: Die Premiere meines deutsch-tschechischen Dokumentarfilms „Die letzte erste Tanke | První a poslední pumpa“. Am Film habe ich die letzten anderthalb Jahre gemeinsam mit meinem guten Freund Conny, der auch hier bloggt, gearbeitet. Anderthalb Jahre haben wir Recherche betrieben, zum Thema Tankstellentourismus, haben spannende Menschen an der bayerisch-tschechischen Grenze kennengelernt, Förderanträge geschrieben, und das Material gedreht, gesichtet und geschnitten. Und nun war der große Tag gekommen und unser 21 Minuten langer Kurzfilm sollte das Licht der Welt erblicken.
Dabei wurde es bis zuletzt noch einmal spannend, ob ich an der Premiere überhaupt teilnehmen könnte, da Wien kurz vorher zum Risikogebiet erklärt wurde. Wie bereits im Frühjahr packte ich also mal wieder in Windeseile meinen Koffer und sprang ins nächste Transportmittel nach Deutschland. Am Bahnhof machte ich dann einen Corona-Test, der 20 Stunden später das beruhigende Ergebnis offenbarte: negativ. Meiner Teilnahme am großen Tag stand nun also nichts mehr im Wege.
Bereits ab 16 Uhr war ich gemeinsam mit Conny am Veranstaltungsort, einem Open-air Kino in unserer Heimatstadt Halle. Die Musiker, eine DJ und eine deutsch-tschechische und eine Hallenser Band bauten auf und hatten ihren Soundcheck. Anders als ich es von Theatervorstellungen gewöhnt bin, war ich aber eigenartig unaufgeregt. Während man im Theater den Text vergessen kann, oder sonstige Fauxpas möglich sind, hat man beim Medium Film am Ende nur wenig Einfluss darauf, wie die Vorführung abläuft.
Natürlich lief sie in unserem Falle super ab, und der deutsch-tschechische Abend war definitiv ein voller Erfolg. Die 175 Besucher waren begeistert und auch die Auftritte der Bands kamen gut an. Am schönsten waren wohl die vielen Begegnungen mit zahlreichen Freunden und Bekannten, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, nun aber – wenn auch mit Mundschutz – wieder einmal von Angesicht zu Angesicht treffen konnte.
Der Premierenabend in Halle wird mir sicher noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Wie schön, dass es mit unserem Tankstellen-Film weitergeht und noch weitere Screenings in Deutschland und Tschechien geplant sind!
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