Rubrik:
studium
08.06.2020
Autor:
Moni
Rubrik:
studium
08.06.2020
Neben der Uni erstmal keinem Nebenjob mehr nachzugehen, wirft viele Fragen auf. Was genau will ich eigentlich? Welche Art von Arbeit macht mir Spaß? Und wo möchte ich in den nächsten Jahren hin? Einerseits erfüllt es mich mit Vorfreude, an all die Möglichkeiten zu denken, die es noch zu entdecken gibt. Anderseits überkommt mich eine lähmende Orientierungslosigkeit ob der Frage, wie ich es am besten anstellen soll, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, und dabei die richtigen Menschen zu kennen. Literatur ist die grobe Richtung, in der ich mich sehe. Ich fülle jede freie Minute damit, Bücher zu recherchieren und mich dazu in alle möglichen Bereiche einzulesen. Textarbeit und Sprache machen mir Spaß und ich mag es, verschiedene Projekte zu koordinieren, an Neuem mitzuwirken und zu sehen, wie etwas entsteht, von dem ich ehrlich überzeugt bin. Doch ist das zu idealistisch? Gleichzeitig bin ich ein rastloser Mensch, den es immer von einer Sache zur nächsten treibt. Am allerliebsten hätte ich eine Teilzeitstelle in einem Verlag und würde die restliche Zeit freiberuflich arbeiten – im Idealfall international, zwischen Berlin und London zum Beispiel. Berlin ist die Stadt, in der ich leben möchte. In London habe ich als Kind drei Jahre verbracht und seit ich vergangenes Jahr einen kurzen Abstecher dorthin gemacht habe, lässt mich der Gedanke nicht mehr los, öfter dort sein zu wollen und diesen Teil meiner Vergangenheit wieder aufzugreifen. Insbesondere weil ich mich häufiger zu englischsprachigen Büchern hingezogen fühle. Meine beruflichen Vorstellungen sind in mancher Hinsicht vielleicht einigermaßen konkret, doch diese ganzen Ideen zusammenzuführen und daraus einen Alltag zu basteln scheint mir die größte Schwierigkeit. Ich bin ungeduldig, die nächsten Schritte herauszufinden und finde es schwer damit umzugehen, dass aufgrund von Corona so vieles langsamer läuft. Es ist fast unmöglich, neue Kontakte zu knüpfen, sich für Praktika oder neue Stellen in der Buchbranche zu bewerben und sich mitten ins Geschehen zu begeben – denn das Geschehen gibt es gerade nicht. Doch vielleicht ist es genau diese Zeit, die man braucht, um sich in Ruhe zu sammeln und darüber reflektieren zu können, was man im Leben eigentlich möchte. Ich glaube fest daran, dass es schon irgendwie so kommen wird, wie es kommen soll.
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