Rubrik:
studium
22.05.2025
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
22.05.2025
Ich habe verschiedene Nemesis in meinem Leben – zum Beispiel: Statt komplizierter Fachbegriffe wie „Nemesis“ einfach verständliche Wörter wie „Erzfeind“ in meinen Texten zu verwenden. Oder, ganz klassisch: die Wohnungssuche an einem neuen Ort mit all ihren Tücken. Zugegeben, das sind zwei sehr unterschiedliche Feindschaften – und weil die erste schnell erzählt ist, kümmert sich dieser Artikel um letztere. Denn auch während meines zweiten Erasmussemesters in Bratislava wollte ich – wie man so schön sagt – ein Dach über dem Kopf haben. Jeder, der schon einmal eine Wohnung gesucht hat, die nicht gerade in Lausbach an der Ahle liegt, weiß, wie nervenaufreibend es ist, sich durch den Dschungel an Inseraten zu kämpfen und am Ende unter Dutzenden Bewerberinnen und Bewerbern vielleicht der oder die Glückliche zu sein, die tatsächlich einziehen darf.
Mir zieht sich alles zusammen, wenn ich an Umzug, Wohnungssuche oder Bananenkisten voller Bücher denke – aber genau wie Steuererklärungen, Zahnarztbesuche oder das Nachmittagsprogramm der Privatsender gehört es eben manchmal zum Leben dazu. Und so kam auch ich in Bratislava nicht drum herum, mich erneut in diesen Wahnsinn zu stürzen. Für meine Verhältnisse ausgesprochen mutig fuhr ich nach Bratislava, ohne eine feste Unterkunft zu haben. Stattdessen schloss ich mich mit zwei anderen Augsburger Studierenden zusammen und wir mieteten für den ersten Monat eine Ferienwohnung bei einem – sagen wir – wenig sympathischen Anbieter. Unser Plan: vor Ort eine dauerhafte Bleibe für den Rest des Semesters finden.
Während ich diese Zeilen jetzt schreibe, fällt mir auf, was das eigentlich für eine Schnapsidee war: Klar, finde ich in einem Land, dessen Sprache ich nicht spreche und dessen Gepflogenheiten ich kaum kenne, spontan eine passende Wohnung – und das exakt für den Zeitraum meines Erasmussemesters. Die Facebook-Gruppen waren voller Betrugsversuche, die lokalen Immobilienseiten richteten sich überraschend deutlich an langfristig sesshafte Locals, und so kehrte ich zurück zu eben jener wenig sympathischen Ferienwohnungsplattform, die immerhin auch einzelne Zimmer in geteilten Apartments anbietet. Dort entdeckte ich das Inserat von Andrea – und es lachte mich direkt an: neu renoviert, in Petržalka, nahe der Uni, bezahlbar. Andrea und ich schrieben bald außerhalb der Plattform weiter, wurden uns schnell einig und vereinbarten den Einzug in drei Wochen – von der Übergangswohnung direkt in ihr freies Zimmer.
Ob ich es wirklich geschafft habe, eine Unterkunft in Bratislava ganz ohne Abzocke zu finden? Ich verrate es euch in einem meiner nächsten Blogs.
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