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Medizin studieren: Ihr wollt doch immer nur das eine...

Ein Porträt-Foto von Maril

Autor:
Maril

Rubrik:
studium

10.01.2022

Genau, Nudeln! Was ist das nur mit den Studierenden und den Nudeln? Eine bedingungslose Liebe? Eine Sucht? Eine Krankheit? Eine Sympathie? Oder doch nur Einfallslosigkeit?

Nun, ich glaube, es ist – wie so oft – eine Kombination aus allem. Meine Eltern erzählen meiner Schwester und mir immer wieder eine Anekdote aus unserer Kindheit. Als mein Vater für ein Jahr in Elternzeit ging, gab es für uns Kinder eigentlich nur zwei Gerichte auf dem wöchentlichen Speiseplan: Nudeln und Kartoffeln mit Quark. Für alle, die Letzteres nicht kennen: Es ist das, wonach es klingt. Gekochte (Pell)Kartoffeln und dazu Quark, der mit Zwiebeln und Kräutern gewürzt ist. Aufgehübscht wird das Ganze noch mit Leinöl, Butter für die Kartoffeln, Leberwurst und sauren Gurken – ganz nach persönlicher Vorliebe. Tja, für mich sind das die Gerichte meiner Kindheit. Meine Eltern necken mich immer damit, dass ich mir Kartoffeln und Quark schnell übergegessen habe und das Gericht jedes Mal mit einer Grimasse quittierte, wenn es wieder auf dem Tisch erschien. Ganz anders war es bei den Nudelgerichten. Egal mit welcher Soße, egal welche Form, ob als Auflauf, Lasagne oder angebraten: Nudeln waren und sind mein Leibgericht. Umso mehr wurden mir die Studierenden sympathischer, von denen mir erzählt wurde, dass sie sehr häufig und sehr gern Nudeln essen würden. Vermutlich ein Klischee, aber was soll’s. Zumindest ein sympathisches Klischee.

Ich bin kein Kenner und leider auch kein Gourmet, wenn es um Nudelgerichte geht. Sonst würde ich sie vermutlich unter „Pasta“ und nicht plump unter „Nudeln“ zusammenfassen. Zwar experimentiere ich gern mit Soßen und Gewürzen herum, doch nur sehr selten mit Rezept oder Feingefühl. Das liegt wohl daran, dass mir bis jetzt alles geschmeckt hat, was ich mit Nudeln kombiniert habe. Als ich meine Küche einrichtete, war als erstes ein großer Topf und ein Nudelsieb vorhanden. In meinem Vorratsschrank finden sich immer, wirklich immer, mindestens eine Packung Nudeln sowie passierte Tomaten und Pesto. Meine Schwester meint, das sei bei mir ein Naturgesetz. Sie ist es aber auch, die mich mal als Nudel-Fanatikerin bezeichnete. Dagegen ist allerdings nichts einzuwenden… und mit Beginn des Studiums fühle ich mich damit auch nicht wirklich allein oder seltsam.

Eigentlich kennt jeder die Vorzüge von Nudelgerichten: Sie sind (meist) schnell und einfach zubereitet, sind sehr sättigend und durch die Variation in Formen, Soßen und Käse vielfältig im Geschmack. Es spricht auch für sich, dass jede/r dritte Deutsche Nudeln zu ihren/seinen Lieblingsgerichten zählt. Und, dass die Deutschen im Durchschnitt sieben Kilo Nudeln jährlich pro Person verspeisen. Das sind natürlich nur in den Raum geworfene Zahlen. Ich habe keine Ahnung, ob da was dran ist, doch für mich klingt es plausibel. Deswegen hängt in meiner Küche auch ein Plakat mit dieser omnipräsenten „Keep calm“-Aufschrift: „Keep calm and eat pasta.“