Rubrik:
orientieren
03.03.2023
Autor:
Thea
Rubrik:
orientieren
03.03.2023
Dieser Sommer wird mein erster Sommer ohne Schulferien sein. Da ich die Schule letztes Jahr mit dem Abitur abgeschlossen habe, endet damit nun auch das Kapitel „6 Wochen frei im Sommer“. Und das wurde mir erst so richtig bewusst, als wir uns hier auf der Arbeit letzte Woche zum Bürogespräch trafen. Wir updateten uns wie gewohnt gegenseitig, erzählten von unseren derzeitigen Aufgabenfeldern und besprachen anstehende Projekte. Im Arbeitskontext, aber auch in privater Hinsicht. Projekte wie zum Beispiel individuelle Pläne für den Sommerurlaub. Tja, und darüber habe ich mir im Januar noch überhaupt keinen Kopf gemacht! Warum auch? Die Ferien liegen ja noch in weiter Ferne! Oder eben nicht?
Denn für die arbeitende Bevölkerung gibt es natürlich keine pauschal geblockten Ferien. Klar, das war mir an sich nicht neu, meine Eltern mussten ja auch immer am Jahresbeginn Urlaubsanträge einreichen. Aber dass genau das auch auf mich zukommt, das überraschte mich dann doch. Und so musste ich fürs Erste passen und gab an, mich bis zum nächsten Bürogespräch in einem Monat mit meiner eigenen Urlaubsplanung auseinandergesetzt zu haben.
30 Tage stehen mir im FSJ zu. Frei für einen ganzen Monat. Da musste ich kurz schlucken, die zwölf Jahre davor waren es um die 90. Und das spornte mich nun an. Ich wollte nicht weniger Abenteuer erleben, Spaß haben und entspannen, als ich es in den Schulferien tat und stellte mir so selbst den Anspruch, mit dreimal weniger Zeit genau so gute Ferien zu haben. Daraufhin machte ich mir Gedanken, wofür ich diese kostbaren 30 Tage nutzen möchte. Und zack, war der Zettel voll. Campen, Weltjugendtag (WJT), Sommerurlaub mit der Familie, eine Reise mit dem Freund, Sommerlager meines Pfadfinderstammes, mit Freund*innen ins Ausland, eine Low-Budget-Reise mit der besten Freundin und am liebsten auch noch ein Abenteuer ganz allein. Viele Ideen, wenig Zeit. Bei acht Urlauben wären das rund 3,7 Tage pro Reise. Tja, damit kann ich mir mindestens mal die Entspannung abschminken, welche ich mir eigentlich vornahm.
Natürlich war diese Liste eher ein Ideenspeicher als ein ernstzunehmender Urlaubsplan. Denn nicht nur die Zeit begrenzt mich diesen Sommer, sondern natürlich auch das Geld. Und so machte ich mich direkt an die Arbeit und fragte Ecosia nach Lösungen für beide Probleme. Schnell stieß ich auf Übersichten zu Brückentagen, mit denen man durch geschicktes Einsetzen von beispielsweise fünf Urlaubstagen die freie Zeit auf zehn Tage verdoppeln kann. Da ich übers FSJ auch oft am Wochenende oder abends arbeiten muss, kann ich meine gesetzlichen 30 Tage auch durch Überstunden noch etwas nach oben pushen.
Ich suchte aber nicht nur nach Strategien zur Verlängerung der Urlaubszeit, sondern überlegte zudem, wie ich möglichst viele meiner Wünsche unter einen Hut bekommen kann. Da mein Freund ebenfalls bei den Pfadfindern aktiv ist, verbringen wir im Zeltlager sowieso Zeit miteinander, wodurch ich die Idee des gemeinsamen Urlaubs guten Gewissens streichen konnte. Der WJT in Portugal ist für mich diesen Sommer finanziell nicht drin und wurde somit auch aussortiert. Halb so schlimm, da die Reise mit Freund*innen ins Ausland geht und sich beide Wünsche somit gut kombinieren lassen. Den Low-Budget-Urlaub mit meiner besten Freundin kann man gut mit Camping verbinden und da mich die Reise durch den Transport per Zug unabhängig macht, überlege ich, um dem Abenteuerdrang nachzugehen, ein paar Tage allein dranzuhängen.
Somit hätten wir die ursprünglichen acht Ideen auf vier Urlaube reduziert, ohne große Abstriche bei meinen Wünschen zu machen. Mit ein bisschen Geschick bei der Terminierung der einzelnen Reisen (das Sommerlager natürlich ausgenommen) sollte das Ganze also irgendwie hinhauen und ich bin sehr gespannt, ob mich die Realität bei der Durchführung meiner Pläne noch mal einholt oder ich meine Reisen ohne große Vorkommnisse in die Tat umsetzen kann. Diese 30 Tage haben für mich in diesem Jahr einen ganz besonderen Wert.
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