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Mein Freiwilliges Jahr: Von der Festivaltheke zum FSJ

Foto von Bloggerin Thea

Autor:
Thea

Rubrik:
orientieren

01.12.2022

Und nun ist schon wieder November. „Huch", denke ich mir, als ich erschrocken feststelle, dass ich nun schon zwei Monate mein Freiwilliges Jahr absolviere. Ich blicke auf eine aufregende Zeit zurück: Ich bin ausgezogen, habe in den vergangenen acht Wochen so einiges erlebt und noch viel mehr dazugelernt. Das macht mich ein bisschen stolz, merke ich. 

Begonnen hat die Reise meines FSJs auf einem Festival, bei dem ich als Ehrenamtliche mitgeholfen habe. Ich war zum Getränkeverkauf zusammen mit einem jungen Mann eingeteilt. Während einer etwas ruhigeren Schicht kamen wir ins Plaudern und er fragte mich, was ich derzeit machen würde, wenn ich nicht gerade Getränke verkaufe. Und so erzählte ich ihm grinsend, dass ich seit Kurzem mein Abitur in der Tasche habe und mich nun für ein FSJ bei den Pfadfinder*innen bewerbe. Wir unterhielten uns etwas und es stellte sich heraus, dass Martin auch Pfadfinder ist. Freundlich wie ein Pfadfinder nun mal ist, versuchte er mich etwas aufzuheitern. Denn ich erzählte ihm von der Ablehnung, die ich einige Tage zuvor von meiner angeschriebenen FSJ-Stelle bekam. Neben aufmunternden Worten gab er mir schließlich noch einen entscheidenden Tipp, der, wie sich hinterher herausstellte, einiges für mich veränderte.

Die Ablehnung habe ich vom Bistum Münster erhalten, wo ich mich auf eine FSJ-Stelle bei den Pfadfinder*innen beworben hatte. Martin gab mir jedoch den Tipp, es mal in meinem eigenen Bistum Paderborn zu probieren. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass diese Stelle längst vergeben ist, da ich erstens relativ spät dran war und ich zweitens nicht damit gerechnet hatte, in Paderborn – sozusagen der Hochburg der Jugendverbandsarbeit – einen Platz bei den Pfadfinder*innen zu bekommen.

Und so machte ich mich direkt, als der mangelnde Schlaf der vergangenen Festivalnächte wieder nachgeholt war, an die Arbeit. Ich schätzte meine Chancen recht gering ein. Darum rief ich, um nicht noch eine weitere Absage zu erhalten, erst mal an, denn ich wollte mir im Fall der Fälle alle weiteren Mühen sparen. Mit den Worten „DPSG Diözeseanbüro Paderborn, was kann ich für Sie tun?" begrüßte mich eine freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung, welche mich schließlich an den Chef des Büros weiterleitete. Und siehe da – ich konnte mein Glück kaum fassen, als er mir erklärte, dass die FSJ-Stelle tatsächlich noch frei war.

Dann ging auf einmal alles ganz schnell: Ich schrieb eine Bewerbung, wurde wenig später zum Gespräch eingeladen und hielt kurz darauf den Vertrag in den Händen. Auch die WG-Suche gestaltete sich unwahrscheinlich leicht, deshalb kann ich mich wirklich glücklich schätzen! Auch wenn ich Paderborn erst gar nicht auf meiner Liste hatte, bin ich wirklich dankbar für Martins Tipp. Beim Erzbistum Paderborn handelt es sich um meine Heimat-Diözese. Daher kannte ich die ein oder andere Person aus dem Diözesanbüro, meiner neuen Arbeitsstelle, schon und auch Paderborn als Stadt ist mir nicht unbekannt, da meine Heimat nur eine Stunde mit dem Auto entfernt liegt. Was soll ich sagen, mein Neustart nach der Schule hätte demnach deutlich holpriger verlaufen können und ich bin dankbar für all die Wege, die sich mir in den vergangenen Monaten eröffnet haben. Und wer hätte gedacht, wohin mich diese langweilige Schicht beim Festival letztendlich führt!