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Schülerleben live: Ein neuer Lebensabschnitt

Foto von Bloggerin Thea

Autor:
Thea

Rubrik:
orientieren

06.10.2021

Mein Freund zieht gerade um. Nicht von zuhause aus oder in eine andere Stadt, sondern in die Mietwohnung seiner Eltern ins untere Geschoss. So ist er trotzdem noch nicht ganz auf sich alleine gestellt und hat die Eltern bei Problemen in greifbarer Nähe. Und das ist irgendwie richtig cool; Ein eigenes Heim, ein eigener Schlüssel und ein eigener Kühlschrank.

Aber vorher musste noch einiges gemacht werden: Wir rührten Kleister an, tapezierten und strichen Wände. Und es machte mir richtig Spaß. Es schweißt zusammen, ein klappriges Bett durch ein enges Treppenhaus zu zwängen und am Ende des Tages taten mir oft nicht nur meine Beine vom vielen Treppensteigens weh, sondern auch mein Bauch, da wir vor lauter Anstrengung irgendwann über jede Kleinigkeit lachen mussten.

Klar ist das alles super viel Arbeit, kostet Nerven und natürlich auch viel Geld. Aber es ist ebenso ein Neuanfang und ein großer Schritt in ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. Einen Einschnitt, welchen ich bei mir selbst auch schon sehnsüchtig erwarte. Und motiviert durch diese Vorfreude, fasse ich bei meinem Freund mit an. Ich packe Kartons im Akkord, begleite ihn mit in den Baumarkt und spüle frisch gekauftes Geschirr. Und ich gehe so darin auf, vergesse fast Pausen zu machen, und die Tage vergehen wie im Flug.

Nach der Schule freue ich mich immer riesig zu ihm zu fahren und diese leere Wohnung Stück für Stück in ein gemütliches Zuhause zu verwandeln. Und das, obwohl ich am Anfang riesigen Respekt davor hatte!  Geraten wir vor lauter Stress und Anstrengung aneinander? Haben wir ähnliche Vorstellungen von der Einrichtung?

Aber ich konnte mich schnell beruhigen: Kompromisse konnten geschlossen werden, und wir haben uns gegenseitig Input gegeben. Von Streitigkeiten keine Spur. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass uns dieses gemeinsame Projekt richtig zusammenschweißt.

Ich bin sehr gespannt, was in den nächsten Tagen noch so alles auf uns zukommt. Am meisten freue ich mich vor allem auf die dazu gewonnene Freiheit.