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Schülerleben live: Homeschooling ist gar nicht so schlecht

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
orientieren

23.02.2021

Mir ist bewusst, dass es viele Schüler gibt, die lieber zur Schule gehen würden und für die der Unterricht von zuhause eine ungeheure Belastung und Herausforderung darstellt. Jetzt aber soll es um meine persönliche Einstellung und Situation gehen. Seit Mitte Dezember bin ich nun, wie viele andere Schüler zuhause und lerne von dort aus den Stoff, den ich sonst in der Schule beigebracht bekommen würde. Ich merke jeden Tag, wie gut es mir tut, selbst einteilen zu können, wann ich was mache, wann ich Pausen brauche und wie ich meine Zeit nutze. Wenn das Wetter morgens schön ist und ich weiß, dass es nachmittags regnen soll, gehe ich halt vormittags nach draußen und setze mich nach dem Mittagessen an meine Aufgaben. So fällt es mir deutliche leichter, mich auf meinen Lernstoff zu konzentrieren. Es fällt mir gerade in den letzten Tagen auf, wie sehr sich das auf meine Laune auswirkt. Ich bin entspannter, habe mehr Energie und bin motivierter und zufriedener. Der zusätzliche Schlaf, der sich daraus ergibt, nicht jeden Morgen um viertel vor sechs aufstehen zu müssen, tut sein übriges. Wenn ich jetzt gerade aus meinem Fenster sehe und den Schnee sehe, der da draußen auf mich wartet, steht für mich fest: Gleich geht es erst einmal mit dem Hund in den Wald, Schule kann ich auch später noch machen, wenn es dunkel wird. Das macht es für mich deutlich einfacher, produktiv zu sein, als wenn ich wüsste, dass ich bei dem schönen Wetter gezwungen werde, noch drei Stunden in der Schule zu sitzen und erst frei zu haben, wenn es so spät ist, dass ich nicht mehr raus gehen kann. Unter anderem deshalb gehen mir meine Aufgaben für die Schule viel leichter von der Hand. Ich kann sie machen, wenn ich das Gefühl habe, meine Konzentration ist gut genug dafür. Außerdem erledige ich diese nun mit mehr Spaß und Motivation. Währenddessen etwas Musik hören und einen warmen Tee trinken schafft eine angenehme Atmosphäre und ich beschäftige mich viel lieber mit dem Unterrichtsstoff, als in einem vollen und lautem Klassenraum. Das Einzige was mir ganz ehrlich fehlt, ist der Umgang mit meinen Freunden aus der Schule. Trotzdem bin ich zufrieden mit der derzeitigen Situation und hoffe, dass gerade jetzt bei diesen eisigen Temperaturen, die Schule noch ein paar Wochen geschlossen bleibt, bevor es wieder „normal“ weitergeht. Ich glaube, dass es gerade in dieser Situation darauf ankommt, was wir aus ihr machen. Ändern können wir sie nicht. Also warum sehen wir nicht die guten Seiten und machen das Beste draus?