Rubrik:
orientieren
08.11.2019
Autor:
Maril
Rubrik:
orientieren
08.11.2019
In den Ferien nehme ich mir immer die Zeit, um mein Zimmer mal so richtig gründlich aufzuräumen. Meistens dauert das einen ganzen Tag. Wenn ich mal dabei bin, stelle ich gleich mein gesamtes Hab und Gut auf den Kopf und sortiere alles neu. Dabei habe ich den „offiziellen Studienführer für Deutschland“ wiedergefunden: 400 Seiten eng bedrucktes Papier über die verschiedenen Studiengänge und Hochschulen. Da ich ein Faible für Zahlen habe, habe ich recherchiert, wie viele Studiengänge und Ausbildungsberufe in Deutschland angeboten werden. Bei Letzteren ist man sich relativ einig: Im Jahr 2018 sind es 326 anerkannte Ausbildungsberufe. Was die Studiengänge anbelangt, wird es schon weitaus schwieriger eine exakte Zahl anzugeben. Man kann von ungefähr 19.000 verschiedenen Studiengängen ausgehen. Wenn ich diese Zahlen sehe, kommt natürlich die altbekannte Frage auf: Wie soll man sich bei dieser Auswahl je entscheiden können?
Man hat so viele Möglichkeiten. Es gibt Universitäten, Kunst- und Musikhochschulen, Fachhochschulen, Berufsakademien, den öffentlichen Dienst, Berufsfachschulen und wer weiß, was noch. Ich gebe zu, dass ich ziemlich überfordert bin.
Man wird mit dieser Auswahl und mit dieser Entscheidung natürlich nicht allein gelassen. An meiner Schule gab es ab der achten Klasse regelmäßig Veranstaltungen und Informationsmaterial zum Thema Berufs- und Studienorientierung. Ich habe schon viele Tests zur Studienorientierung gemacht. Sie haben mir aber nicht wirklich weitergeholfen, da meine Interessen zu breit gefächert sind. Ich kann mir einfach zu Vieles vorstellen, was ich nach dem Abitur gerne machen würde: Medizin, Journalismus, Kulturwissenschaften, Lehramt, Biochemie oder doch lieber Bibliotheks- und Informationswissenschaften? Am liebsten würde ich zwanzig verschieden Sachen studieren, denn alles erscheint mir interessant und spannend.
Ich bin vermutlich etwas spät dran mit meiner Entscheidung. Vielleicht sollte ich mir langsam Sorgen machen, denn ich versuche schon seit knapp drei Jahren herauszufinden, was ich eigentlich will. Doch ich bleibe optimistisch. Vielleicht finde ich es ja in diesem Schuljahr heraus, ganz nach dem Motto: Lieber spät als nie.
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