Rubrik:
studium
14.03.2025
Wir möchten unser Online-Angebot gut auf deine Bedürfnisse anpassen. Zu diesem Zweck setzen wir sogenannte Cookies ein. Entscheide bitte, welche Cookies du zulassen möchtest. Die Arten von Cookies werden nachfolgend beschrieben. Bitte beachte: Je nachdem, welche Cookies du zulässt oder nicht, stehen dir anschließend womöglich nicht mehr alle Funktionen der Website zur Verfügung. Mehr Informationen dazu findest du in unseren Datenschutzhinweisen
Einige unserer Cookies sind technisch bedingt – ohne sie würde unsere Website nicht richtig funktionieren. Sie sind unter anderem erforderlich für die portalweite Suchfunktion, das Anzeigen von Videoinhalten und deine Datenschutzeinstellungen.
Diese Cookies ermöglichen es uns, anonymisierte Daten zu deinem Besuch für Statistiken und die Analyse unserer Website zu sammeln. Wenn du diese Cookies zulässt, hilfst du uns dabei, die Website für die zukünftige Nutzung zu optimieren.
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
14.03.2025
Wir denken oft, dass uns Dinge wie der Klimawandel nicht persönlich betreffen. Die Gefahr dahinter wirkt abstrakt, weit weg und kaum greifbar. Gerade in Mitteleuropa ist das Gefühl der Sicherheit besonders groß – hier gibt es keine Inseln, die kurz vor dem Untergang stehen, und sterbende Korallenriffe sind im Chiemsee eher selten. Doch auch in unserem vermeintlich sicheren Hafen merken wir immer häufiger, dass etwas aus dem Gleichgewicht gerät. Natürlich bekommen wir meist nur eine Light-Version davon zu spüren. Die ganz großen Naturkatastrophen treffen oft andere Regionen härter. Doch Anfang September letzten Jahres zeigte sich, dass auch Mitteleuropa nicht unberührt bleibt. Nach Starkregen kam es zu großflächigen Überschwemmungen, zehntausende Menschen mussten evakuiert werden, zahlreiche Menschen verloren ihr Leben.
Im Vergleich zu diesen Schicksalen hatte Bratislava, die Stadt, in der ich zu dieser Zeit mein Erasmussemester begann, noch großes Glück. Auch hier stiegen die Pegel bedrohlich an. Für einige Stadtteile wurde eine Warnung herausgegeben, das Trinkwasser im gesamten Gebiet sollte besser abgekocht werden. Und dann bekamen alle Studierenden der Wirtschaftsuniversität Bratislava am Sonntagnachmittag eine überraschende Mail: Der Vorlesungsstart, der für den nächsten Tag geplant war, wurde um eine Woche verschoben. Grund dafür war, dass viele Studierende und Dozierende nicht anreisen konnten – die Bahninfrastruktur in der Slowakei und den Nachbarländern war durch das Hochwasser stark beschädigt. Für uns bedeutete das: eine Woche ungeplanten Urlaub. Meine Studi-Freundin Marlene und ich wollten die Zeit sinnvoll nutzen und planten spontan einen Ausflug in die Kleine Fatra, ein Gebirge im Nordwesten der Slowakei. Mit ein paar Leuten aus unserer Gruppe suchten wir innerhalb kürzester Zeit nach Unterkunft und Transport – und fanden eine perfekte Hütte: mit Sauna, großem Grillplatz und Schafen im Vorgarten. Die Schafe waren natürlich das Highlight.
Am nächsten Morgen ging es früh los. Die Route, die wir uns ausgesucht hatten, versprach eine schöne Mischung aus Wasserfällen, Holzbrücken und einer kleinen Herausforderung: 600 Höhenmeter auf drei Kilometern. Kaum hatten wir den Aufstieg begonnen, verwandelte sich die Wanderung jedoch in einen inoffiziellen Wettkampf. Die Jungs in der Gruppe machten daraus ein Wettrennen, während Marlene und ich entspannt als Letzte hinterhergingen. Nicht, weil wir es nicht schneller geschafft hätten – sondern weil wir es nicht mussten. Oben angekommen, bot sich uns eine atemberaubende Aussicht, doch der wahre Nervenkitzel begann erst beim Abstieg: Metalltreppen, steile Felswege und Wasserfälle, die direkt neben uns in die Tiefe stürzten. Ein beeindruckendes Naturschauspiel – eines, das ohne stabile Klimabedingungen vielleicht irgendwann nicht mehr existiert. Vielleicht sind wir in Mitteleuropa nicht die Ersten, die vom Klimawandel getroffen werden. Aber wir spüren ihn immer öfter – mal direkt, mal indirekt. Während wir in den Bergen wanderten, weil wir es konnten, fragten sich anderswo Menschen, ob ihre Heimat morgen noch existieren würde.
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion
Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/interaktiv/blog/studieren-im-ausland/und-ploetzlich-ist-er-doch-da