zum Inhalt

Was tun nach dem Abi?: Übernachten in einer Jurte

Autor:
Max

Rubrik:
orientieren

03.08.2020

Unsere Reise ging von Bischkek weiter in die Kleinstadt Kotschkor, vier Stunden mit der Marschrutka (Sammeltaxi) entfernt. Hier war der Startpunkt, von wo aus wir weiter zum Songköl wollen, einem Bergsee auf 3.200 Metern Höhe. Man kann entweder hochfahren, wandern oder reiten. Da wir nicht viel Zeit hatten, kam für uns nur Ersteres infrage. Die Taxifahrer verlangen allerdings astronomische Preise. Umgerechnet 50 Euro zahlten wir für die Fahrt nach oben, die Übernachtung am See und die Rückfahrt am nächsten Tag.
Drei Stunden fuhren wir durch die Steppe, stetig bergauf, umgeben von einer wunderschönen Landschaft. Das Gras hätte nicht grüner sein können. Dann kamen wir an einem Hochplateau an, auf dem der Songköl liegt. Auf den weiten Weiden grasen zahlreiche Pferde, Schafe, Kühe, Esel und sogar Yaks. Das bezauberndste sind allerdings die Jurten, die um den See verteilt liegen. Bei dem Gedanken, in einem dieser weißen Zelte zu übernachten, kam Freude auf. Wir steuerten auf ein kleines Lager zu, vier Zelte nebeneinander, vor denen Kinder spielten und ein Hund die Tiere zusammenhielt.
Unsere Gastgeber – ein altes, kirgisisches Pärchen – hieß uns willkommen und führte uns in eine der Jurten, die wir ganz für uns alleine hatten. Darin befanden sich drei Betten und ein kleiner Kamin. Inzwischen ging die Sonne langsam unter und tauchte die Jurten in ein rötliches Licht. Das war für mich einer der schönsten Momente auf der ganzen Reise.
Als die Sonne untergegangen war, gab es Abendessen: Beshbarmak (Hammelfleisch) mit Teigblättern und Zwiebeln. Dazu Salat, Brot, Tee und Kekse mit frischer Himbeermarmelade zum Nachtisch. Ziemlich üppig und ziemlich lecker. Inzwischen war es kalt geworden, weshalb wir uns in unsere Betten verkrochen. Von unserer Jurte aus beobachten wir den riesigen Vollmond.