Hier im Surfcamp kehrt langsam Routine ein. Wir essen unsere Nudel abwechselnd mit roter oder weißer Soße, pilgern täglich auf die Düne, um die Wellen zu begutachten und besprechen immer um 10.15 Uhr wer welche Kurse übernimmt und wer das Abendessen zubereitet.
Da kommt einem ein bisschen Abwechslung doch sehr gelegen. Ein relativ alter VW-Bus hatte sich auf dem sehr sandigen Campingplatz-Boden eingegraben. Die vordere Achse steckte einen guten halben Meter im Sand. Der in der vorherigen Nach gefallene Regen hatte die Lage noch verschlimmert. Ein Entkommen aus eigener Kraft war dem Bus unmöglich geworden.
Zum Glück des Pechvogels allerdings ist eine meiner Team-Kolleginnen mit einem Jeep unterwegs. Nach Ende der Saison plant sie nämlich, über Portugal und Spanien per Fähre bis runter nach Süd-Marokko zu touren, wo sie den Winter über ein Forschungssemester verbringen wird. Doch Allradantrieb und ein Abschleppseil reichten leider nicht, um den schweren Bus aus seinem Loch zu holen. Was allerdings wäre ein Jeep ohne das nötige Zubehör? Zufälligerweise bemerkten wir schließlich die Sandbleche auf der Ladefläche, eingepackt in unscheinbare graue Laken. Mit ihnen und ein paar Spaten, mit denen wir die Reifen freilegten um die Bleche zu positionieren, schafften wir den T4 schließlich aus seinem Grab.
Um eine Menge Erfahrung und zwei Sixpacks Bier reicher machten wir uns einigermaßen stolz auf den „Heimweg“. Bleibt nur noch zu hoffen, dass das ganze in Marokko dann nicht mehr nötig sein wird!